18.03.2025: Die ersten „offenen“ Städte Deutschlands zum Kriegsende 1945 und der Architekt Peter Grund

Neues aus der Stadtgeschichte

Paul Rosenbaum und die Kapitulation von Ahlen und Beckum
Die Geschichte der ersten „offenen“ Städte Deutschlands zum Kriegsende 1945

Ostern 1945, die 2. US-Panzerdivision stürmt mit gewaltigen Kräften durch das südliche Münsterland in Richtung Berlin und will zuvor noch den Ruhrkessel bei Lippstadt schließen. Um zu
verhindern, dass der Feind über 300.000 deutsche Soldaten einkesselt, baut der junge Wehrmachtsoffizier Rudolf Dunker die Stadt Beckum eiligst zur Festung aus. Zeitgleich fährt in der
12 km westlich gelegenen Lazarettstadt Ahlen der Oberfeldarzt Dr. Paul Rosenbaum den Amerikanern entgegen und übergibt Ahlen kampflos. Noch am selben Abend telefoniert Rosenbaum mit Dunker und überredet ihn dazu, die Stadt Beckum ebenfalls kampflos zu übergeben. Durch diese für ein NSDAP- und SA-Mitglied scheinbar abwegige Entscheidung rettet Rosenbaum zahlreichen deutschen und amerikanischen Soldaten sowie vielen Zivilisten das Leben.
Die Kapitulation von Ahlen und Beckum fand damals in der US-Presse sehr viel Aufmerksamkeit. Rosenbaum wurde in den Schlagzeilen als „one man peacemaker“ gefeiert, da er durch sein Wirken den
Niedergang der NS-Regimes beschleunigt und den Tod zahlreicher Menschen verhindert hatte.

Der Referent Jürgen Manteufel wurde 1952 in Ahlen geboren und lebt seit 1970 in Hamm.
Herr Manteuffel steht kurz vor der Veröffentlichung seines Buches über „Paul Rosenbaum und die Kapitulation von Ahlen und Beckum – Die Geschichte der ersten „offenen“ Städte Deutschlands zum Kriegsende 1945“ und hat uns zugesagt aus dem Gesamtzusammenhang einige Schlaglichter auf Hamm zu werfen.

Der deutsche Architekt Peter Grund (1892-1966)

war in drei politischen Systemen erfolgreich: in der Weimarer Republik, in der NS-Zeit und beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Was sagt das über seine Person und seine Architektur aus? Damit haben sich Forschende der Fachhochschule Dortmund, der TU Dortmund und der Philipps-Universität Marburg befasst. Die Basis ihrer Arbeit ist der Nachlass des Architekten, der teils bereits auf der Müllkippe lag. (Quelle fh dortmund)

Er hat in den 1930er Jahren einen Entwurf für ein Soldatenehrenmal an der Ostenallee angefertigt hat. 1936 hat er zudem einen Entwurf für die Johanneskirche eingereicht, die dann aber von Hopp & Jäger realisiert wurde.

Der Referent ist uns wohlbekannt. Dr. Christian Klusemann von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Hamm hat für die „Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland – Denkmäler in Westfalen“ den Band „Stadt Hamm“ erarbeitet. 2022 hat er uns dieses Projekt vorgestellt, das jetzt kurz vor seinem Abschluss steht.

Veranstaltungsort: Technisches Rathaus, III. OG, Raum A3.005
Termin: 18.03.2025, etwa 18:30 Uhr (nach dem Ende der JHV HGV)
Kosten: kostenfrei
Anmeldung: nicht erforderlich
barrierefrei

Das Beitragsbild zeigt einen Ausschnitt des Buchcovers von Jürgen Manteufel, C Manteufel