Am 27.04.1942 geschahen in Hamm schreckliche Dinge, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Das Stadtarchiv Hamm initiiert eine Gedenkveranstaltung. Die Leiterin, Frau Ute Knopp, übermittelt uns dazu die nachstehend als Abschrift wiedergegebene Einladung des Herrn Oberbürgermeisters:
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 27. April 2022 jährt sich zum achtzigsten Mal der Beginn der Deportationen jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Hamm. Seit April 1933 wurde die jüdische Bevölkerung in Deutschland systematisch entrechtet. Sie wurde sozial isoliert, wirtschaftlich ausgebeutet und war Demütigungen und physischer Gewalt ausgesetzt. Ab Herbst 1941 begann die planmäßige Vernichtung der Juden in Europa.
Viele in Hamm verbliebene Juden mussten seit Herbst 1941 ihre Wohnungen verlassen und wurden in so genannte „Judenhäuser“ eingewiesen. Am 11. November 1941 verfügte die Stadtverwaltung Hamm die Einweisung in eine Baracke in der Nähe des Bahnhofs – die letzte Station vor der Deportation. Die jüdische Bevölkerung in Hamm wurde in drei Gruppen deportiert: am 27. April 1942 nach Zamosc im Bezirk Lublin, am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt und am 27. Februar 1943 nach Auschwitz. Die Transportzüge wurden von der Gestapo-Stelle Dortmund organisiert.
Insgesamt starben 148 Hammer Juden in den Vernichtungslagern.
Zum gemeinsamen Gedenken und als Bekenntnis zu unserer Verantwortung, dass sich so etwas niemals wiederholen darf, lade ich Sie am
Mittwoch, den 27. April 2022 um 14.00 Uhr
am Bahnhof zwischen Radstation und Helios-Theater zu einem stillen Gedenken ein.
Über Ihre Teilnahme würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Marc Herter
Oberbürgermeister
Das Beitragsbild zeigt ein Detail der Wandtafel am Technischen Rathaus Hamm. Unten links auf dem Foto muss man sich den Ort vorstellen, von dem aus die Deportationen stattfanden. Foto Stadt Hamm