30. Stele zur Stadtgeschichte aufgestellt / Vom Schulzenhof zum Stadtteilpark
Mit diesen Worten berichtete der Westfälische Anzeiger am 23. März 2022 von der Stelenübergabe Schulze-Pelkum
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von Herrn Stefan Gehre vom 22.04.2022 und von Herrn Andreas Rother vom 07.5.2022
Am Bahnhof in Pelkum und auf dem Pelkumer Kirchplatz stehen sie bereits. Mit dem Stadtteilpark Schulze-Pelkum kam jetzt ein weiterer Standort hinzu. „Es ist dies die 30. Stele zur Stadtgeschichte in Hamm“, sagte Oberbürgermeister Marc Herter anlässlich der Einweihung am Dienstagnachmittag.
Herter sprach von einem erfolgreichen Projekt. Es setze sich mit guten, aber auch mit schlechten Tagen der Stadtgeschichte auseinander und benenne Orte und Personen, die die Entwicklung der Stadt beeinflusst haben. Und auch Bürger machten mit, indem sie Standorte nennen oder Textverschläge einreichen.
Das freute auch Bezirksbürgermeister Axel Püttner. Der Standort sei gut gewählt. Ähnlich wie beispielsweise Gut Nordhoff sei der Ort, an dem sich heute der Stadtteilpark Schulze-Pelkum befindet, von historischer Bedeutung für Pelkum.
Was das genau bedeutet, darüber referierte Dr. Christin Schulte, 2. Vorsitzende des Hammer Geschichtsvereins. Zusammen mit der Vorsitzenden, Elisabeth Morscheck, hatte sie die Texte
entworfen. Die Stele greift zwei Themen auf, die eng miteinander verzahnt sind. Auf der einen Seite geht es um den Hof Schulze-Pelkum, auf der anderen um die Entwicklung des Schulzenhofs zum Stadtteilpark.
Erstmalig erwähnt wurde Pelkum in einer Urkunde vom 16. Februar 1003, der Schulzenhof war damals als Siedlungsplatz längst etabliert. 1158 erfolgte die erste Nennung eines Schulten namens Wiricus, Villicus de Pelichem.
„Er verwaltete den Oberhof mit mehreren Bauernhöfen. Schulten erhoben Abgaben, ihnen oblag die örtliche Gerichtsbarkeit“, sagte Schulte. Ab 1841 sei es auf der Basis der preußischen Landgemeindeordnung für Westfalen möglich gewesen, in ländlichen Gebieten Verwaltungsstrukturen wie in Städten zu schaffen.
„Pelkum wurde zum Amt Pelkum, bestehend aus 17 Landgemeinden. 1906 wurde das Amtsgebäude bezogen.“ Der letzte Ehrenamtmann des Amtes Pelkum sei Heinrich Karl Theodor Schulze-Pelkum, der letzte Besitzer der zwischenzeitlich auf der Hofstelle entstandenen Villa Heinrich Karl Schulze-Pelkum gewesen. „Der Hof und das Gebäude wurden verkauft, die Villa 1971 abgerissen.“
Bis dort der Stadtteilpark entstand, vergingen allerdings noch 20 Jahre. Erst im Zuge der Wohnumfeldverbesserung „Pelkumer Platz“ entstand in der Zeit zwischen 1989 und 1991 auf dem Gelände des brachliegenden Gutshofs Schulze-Pelkum der gleichnamige Stadtteilpark, auch „Schultenpark“ genannt. Die feierliche Eröffnung war am 7. September 1991.
Schon in knapp zwei Monaten bekommt der Stadtbezirk Pelkum eine weiterer Stele, die an seiner östlichen Grenze aufgestellt wird. Man werde dann, so Ute Knopp, Leiterin des Stadtarchivs, an das Thema „175 Jahre Verschiebebahnhof“ erinnern. Platzieren werde man die Stele an der Oberonstraße in Höhe der Kulturwerkstatt.
Das begrüßte auch der Bezirksbürgermeister, dem es wichtig ist, dass sich die Menschen mit der Geschichte ihrer Stadt befassen – so wie aktuell einige Schüler der Schillerschule. In Zusammenarbeit mit der Ortsheimatpflegern erfahren sie spannendes darüber, wie Mitte des 20. Jahrhunderts in Pelkumer
Schulen unterrichtet wurde.
Stelen zur Stadtgeschichte
Die Stelen zur Stadtgeschichte informieren über historisch relevante Ereignisse, Gebäude, Institutionen und Personen. Ziel ist es, dass nach und nach die Entwicklung der Stadt Hamm in den vergangenen Jahrhunderten sichtbar wird. Interessierte werden über den QR-Code auf den Stelen zu weiterführenden Informationen und Quellen verwiesen, die auch mehrsprachig abrufbar sind.
Das einheitliche Erscheinungsbild der Stelen schafft einen hohen Wiedererkennungswert. Die Projektgruppe aus verschiedenen Ämtern der Stadt Hamm und des Hammer Geschichtsvereins entwickelte dieses für Hamm spezifische Informationssystem.
Die Stelen zur Stadtgeschichte sind ein Kooperationsprojekt der Stadt Hamm (Stadtarchiv, Stadtplanungsamt, Tiefbau- und Grünflächenamt, Untere Denkmalbehörde) und dem Hammer Geschichtsverein. Mittlerweile gibt es in Hamm 30 dieser Stelen, weitere sollen folgen.
Beitragsbild Dr. Markus Meinold