In unserer Traditionsreihe „Neues aus der Stadtgeschichte“ schilderte Wolfgang Komo 2021 in seiner Eigenschaft als Ortsheimtpfleger Hamm-Mitte den Werdegang von Dr. Rudolf Erda, *1903 in Detmold, der Jura an verschiedenen Universitäten studierte, 1925 über „Die zivilrechtliche außervertragliche Haftung für Streikschäden“ promovierte, als „sehr erheblich über dem Durchschnitt liegend begabt“ beurteilt wurde, ab Februar 1931 als Staatsanwalt am Oberlandesgericht Hamm beschäftigt war und im Juni 1933 in den „Ruhestand ohne Bezüge“ entlassen wurde, weil er Jude war. Er entzog sich der Willkür des nationalsozialistischen Unrechtsregimes und verließ Deutschland. In den USA arbeitete er als Anwalt und gründete eine Familie, aber auch in seinem Fall ist davon auszugehen, dass sein Leben ohne diesen drastischen Einschnitt unbelasteter, erfolgreicher und bestimmt auch glücklicher verlaufen wäre.
Leider konnten Corona-bedingt nur die Mitglieder des Hammer Geschichtsvereins diesem eindringlichen Vortrag (pdf 3 MB) folgen. Darum hat Wolfgang Komo sich dankenswerterweise bereit erklärt, ihn an dieser Stelle allen Interessierten zugänglich zu machen.