Im März 2021 konnte man am Hammer Stadthafen bei beginnender Dunkelheit ein Lichtkunstwerk bewundern, das in wechselnden Farben leuchtete und sich im Wasser des Datteln-Hamm-Kanal spiegelte. Die auf Initiative von Wolfgang Feigel entstandene Installation erleuchtete das Gerüst, das um den Hafenkran gelegt worden war, um ihn zu reparieren. Nur bei genauem Hinsehen war der Kran im Innern des Gerüsts zu erahnen.
Der Hafenkran steht als Industriedenkmal für die Geschichte des Hammer Hafens. Er wurde von der Firma MAN 1939 aufgebaut und diente der Münsterschen Schifffahrts- und Lagerhaus-Gesellschaft zum Löschen der Schiffe und Bedienen der Lagerhäuser am Hafen.
1995 wurde er von der Rhenus AG außer Dienst gestellt. Seit 2010 steht er unter Denkmalschutz und dient als Identifikationsmerkmal für den Hafen und als Erinnerung an die Arbeits- und Produktionsverhältnisse im Hammer Osthafen.
Der Hammer Hafen ist allerdings älter als der Hafenkran. Mit dem Bau des Datteln-Hamm-Kanals, der am 17. Juli 1914 für den Schiffsverkehr freigegeben wurde und somit eine Verbindung zum Rhein herstellte, wurde auch der Hafen angelegt. Er war (und ist) für die benachbarte Drahtindustrie, für den Umschlag von Holz, Getreide, Öl und Futtermittel, Kohle von Bedeutung. Ab 1926 wurde der Kanal bis zum heutigen Ende in Uentrop weitergeführt.
Der Bau des Kanals bot der Stadt zeitgleich die Gelegenheit, zur Vermeidung von Hochwasser-Gefahren die Ahse außerhalb der Stadt umzuleiten und den Umbau des ehemaligen Ahse-Betts zu den heutigen Ringanlagen auf den Weg zu bringen.
Der Tag des offenen Denkmals, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird, trägt in diesem Jahr das Motto „Sein und Schein“. Das Industrie-Denkmal Hafenkran und seine Verwandlung in ein Lichtkunstwerk passen perfekt zu diesem Motto.
Die Informationen stammen aus:
„MAN-Portaldrehkran“, in: HammWiKi (abgerufen am 06.03.20219; „Stadthafen“ und „Datteln-Hamm-Kanal“ in: HammWiKi (abgerufen am 18.08.2021); Maria Perrefort, Der Wirtschaftsstandort Hamm, Hamm 2011, S. 147f; Karl Wulf, Hamm – Stadt zwischen Lippe und Ahse, Hamm 1999.
Text: Wolfgang Komo, Ortsheimatpfleger Hamm-Mitte
Beitragsbild Wolfgang Feigel
Historische Hafenansicht von 1970 Stadtarchiv Hamm
Fotos Kranführerhaus innen Wolfgang Feigel